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Schlafwandeln
Schlafwandeln

Schlafwandeln oder Somnobulismus ist ein Zustand veränderter Bewusstseinslage, in dem Phänomene von Schlaf und Wachsein kombiniert sind. Während des Schlafwandelns verlässt der Patient das Bett, meist während des ersten Drittels des Nachtschlafs, geht umher und zeigt eine niedrige Schwelle des Bewusstseins, der Reaktivität und motorischer Fertigkeiten.

Schlafwandler verlassen manchmal ihr Schlafzimmer und zeitweilig auch das Haus. Sie sind dabei einem beträchtlichen Verletzungsrisiko ausgesetzt. Meist kehren sie jedoch ruhig zu ihrem Bett zurück, ohne Hilfe oder von einer anderen Person geführt. Nach dem Erwachen oder am nächsten Morgen besteht meist keine Erinnerung an das Schlafwandeln mehr.

Schlafwandeln und Pavor nocturnus hängen eng zusammen. Beide werden als Aufwachstörungen angesehen, die meistens aus den tiefsten Schlafstadien heraus auftreten (Stadien 3 und 4). Zahlreiche Patienten haben eines dieser Krankheitsbilder in der Familienanamnese und erleben auch beide Zustandsbilder. Beide Störungen sind in der Kindheit viel häufiger, was auf die Rolle von Entwicklungsfaktoren für die Ätiologie hinweist. Manchmal fällt das Auftreten dieser Störungen mit einer fiebrigen Erkrankung zusammen. Wenn sie über das Kindesalter hinaus fortbestehen oder während des Erwachsenenalters erstmals beobachtet werden, gehen beide Störungen meist mit deutlichen seelischen Schwierigkeiten einher. Solche Zustandsbilder können auch im höheren Lebensalter oder im Anfangsstadium einer Demenz erstmals auftreten. Aufgrund der klinischen und pathogenetischen Ähnlichkeiten zwischen Schlafwandeln und Pavor nocturnus und wegen der Tatsache, dass die Differentialdiagnose zwischen diesen Störungen im Allgemeinen davon abhängt, welches der beiden Bilder vorherrscht, sind sie in letzter Zeit als Teil des gleichen nosologischen Kontinuums betrachtet worden. In Übereinstimmung mit der Tradition und um die Unterschiede in der Intensität ihrer klinischen Erscheinungsbilder zu betonen, sind in dieser Klassifikation getrennte Kodierungen vorgesehen.

Diagnostische Leitlinien

Das vorherrschende Symptom ist ein- oder mehrmaliges Verlassen des Bettes und Umhergehen meist während des ersten Drittels des Nachtschlafs.

Während der Episode hat die betroffene Person meistens einen leeren, starren Gesichtsausdruck, reagiert verhältnismäßig wenig auf die Bemühungen anderer, das Geschehen zu beeinflussen oder mir ihr Kontakt aufzunehmen und ist schwer aufzuwecken.

Nach dem Erwachen (entweder nach dem Schlafwandeln oder am nächsten Morgen) besteht keine Erinnerung an die Episode.

Innerhalb weniger Minuten nach dem Aufwachen von der Episode besteht keine Beeinträchtigung der psychischen Aktivität oder des Verhaltens, obgleich anfänglich eine kurze Phase von Verwirrung und Desorientiertheit auftreten kann.
Kein Hinweis auf eine organisch bedingte psychische Störung wie Demenz oder eine körperliche Störung wie Epilepsie.

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