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Narkolepsie
Narkolepsie

Die Erkrankung Narkolepsie gehört zu den sogenannten Schlaf-Wach-Regulationsstörungen. Im angelsächsischen Sprachraum wird diese Erkrankung als "Primary Disorder of Daytime Somnolence" bezeichnet.

Klinisch tritt diese Krankheit durch Tagesmüdigkeit, Schlafanfälle, Hypovigilanzzustände, Kataplexien, Wachanfälle, hypnagoge Halluzinationen und gestörtem Nachtschlaf in Erscheinung.

Bei den meisten Patienten tritt eine starke Tagesmüdigkeit auf. Die meisten Patienten fühlen sich, obwohl 8h und mehr geschlafen haben, den ganzen Tag über müde und halten Nickerchen über den Tag verteilt.

Typische Anzeichen von Narkolepsie sind…

Übermäßige Tagesmüdigkeit. Narkoleptiker werden leicht müde oder fühlen sich immerzu schläfrig. Oft kommt es zu Schlafattacken - unwiderstehlichem Schlafdrang -, und zwar in Situationen, in denen Gesunde normalerweise ohne Anstrengung wach bleiben.

Kataplexie. Attacken mit affektivem Tonusverlust treten oft erst Monate oder Jahre nach Eintritt der Tagesschläfrigkeit auf. Patienten sind während der Attacken bei vollem Bewußtsein. Auslöser sind meist Gemütsregungen, wie Lachen, Ärger oder Verwunderung.

Nächtliche Schlafstörungen. Während Patienten tagsüber extrem müde sind, liegen sie nachts häufig lange wach.

Schlaflähmung. Diese tritt bei Schlafbeginn oder beim Aufwachen ein. Betroffene nehmen zwar ihre Umgebung wahr, können sich aber nicht bewegen. Im Gegensatz zu Kataplexien kann die Schlafparalyse durch körperliche Berührungen unterbrochen werden.

Hypnagoge Halluzinationen. Im Zustand der Schläfrigkeit werden lebhafte, traumähnliche Bilder und Vorstellungen wahrgenommen, die bei Patienten oft Angst auslösen.

Automatisiertes Verhalten. Manchmal schlafen Patienten mitten in Handlungen ein und führen sie im Schlaf fort.

Symptome

Die Schlafanfälle treten tagsüber situationsunabhängig auf, werden jedoch durch monotone Beschäftigungen wie z.B. stundenlanges Autofahren gefördert. In Situationen, die eher anstrengend sind, dauern diese Anfälle nur eine bis mehrere Minuten, in angenehmen Situationen, z.B. während man bei einer gemütlichen Unterhaltung im bequemen Sofa sitzt, bis zu einer Stunde. Anschließend wacht man erfrischt auf und ist dann in einer sog. Refraktärphase von einer bis mehreren Stunden, in der kein Schlafanfall auftritt. Diese Schlafanfälle treten zwingend auf, das heißt der Patient kann sich dagegen nicht wehren. Sie beruhen nicht auf Müdigkeit oder Übermüdung!

Die Hypovigilanzzustände sind durch eine niedrige Aufmerksamkeit gekennzeichnet. Es kann z.B. passieren, dass man seinen Haustürschlüssel abgelegt hat, sich jedoch anschließend nicht daran erinnert, wo man ihn hingelegt hat. Auch kann es bei langen Autofahrten passieren, dass man plötzlich merkt, dass man sich an die letzten Minuten nicht mehr erinnern kann. Dieses kann ebenfalls bei Gesprächen auftreten.

Die Kataplexien stellen einen Verlust der Kontrolle über die Muskulatur dar. Wenn man z.B. lacht, kann es passieren, dass die Knie weich werden und man stürzt. Das Auftreten von Kataplexien wird meistens durch emotionale Zustände wie Freude, Ärger oder plötzliche Überraschung hervorgerufen, kann allerdings auch unabhängig von diesen auftreten. In den meisten Fällen ist die nicht die gesamte Muskulatur betroffen, sondern nur bestimmte Bereiche. Typisch für die meisten Patienten ist, dass der Kopf nach vorne fällt, die Arme zur Seite und die Kniee weich werden. Allerdings können Schwere und Ausmaß der Kataplexien von Patient zu Patient stark variieren. Manche Patienten bemerken nur ein flaues Gefühl in den Knien oder sie können die Blickrichtung nicht mehr kontrollieren, andere erleiden einen Kontrollverlust über die gesamte Muskulatur, stürzen, können sich sogar Knochenbrüche oder andere schwere Verletzungen zuziehen. Diese Attacken können von wenigen Sekunden bis zu einer halben Stunde andauern.

Die Wachanfälle sind für die Patienten ein sehr belastendes Ereignis. In der Einschlaf- oder Aufwachphase sind diese plötzlich nicht mehr in der Lage, zu sprechen, die Augen zu öffnen, sich zu bewegen oder tief zu atmen. erlebt ein Patient dieses zum ersten Mal, ist das Erleben sehr oft mit Todesängsten verbunden. Im Verlauf der Erkrankung merken die Patienten, dass diese Anfälle harmlos sind und meistens nicht länger als 10 Minuten dauern. Diese Anfälle können durch Außenreize unterbrochen werden!

In der Einschlafphase, gelegentlich auch in der Aufwachphase, treten die sog. hypnagogen (bzw. hypnapompen) Halluzinationen auf. Es handelt sich meistens um visuelle Halluzinationen, z.B. bunte Kreise, Teile von Gegenständen etc. Es können aber auch Gesichter oder Tiere erscheinen. Häufig treten auch akustische Halluzinationen auf, wobei Stimmen, Orchester, aber auch Melodien gehört werden. Gelegentlich treten auch haptische Halluzinationen auf. Der Patient hat z. B. das Gefühl, dass seine Hand gestreichelt wird, dass sein Bein bewegt wird etc. In seltenen Fällen kann es zu Gefühlen von Schwerkraftlosigkeit oder extrakorporalen Erlebnissen kommen. Der Pat. glaubt, dass er über dem Bett schwebt: " Ich schwebe über meinem Bett und kann meinen Körper sehen".

Weiterhin ist sehr oft der Nachtschlaf durch häufiges Aufwachen in Verbindung mit Alpträumen gestört.

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