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Hypnose
Hypnose

Funktioniert Hypnose? Kann Trance heilen? Solche Ansichten wurden früher als unwissenschaftlicher Hokuspokus verlacht. Nun beginnen Hirnforscher zu untersuchen, was bei Ekstase und Trancezuständen im Gehirn wirklich vor sich geht. Die österreichisch-amerikanische Anthropologin Erika Bourguignon von der Ohio State University durchforstete in den 1960er Jahren Fachliteratur über

488 verschiedene Kulturen und fand in über neunzig Prozent weit verbreitete Rituale, die tranceartige Bewusstseinszustände zum Ziel haben. Das Spektrum ist vielfältig: Es reicht von verschiedenen Meditationspraktiken über Hypnose und religiöse oder sexuelle Ekstase bis hin zu Drogenkulten und zur Besessenheitstrance, bei der scheinbar ein fremder Geist Besitz von einem Tänzer oder einer Tänzerin ergreift.

Doch wie soll davon eine Heilwirkung ausgehen? Kein Wunder, dass die moderne Wissenschaft Trancezeremonien lange Zeit als primitiven Hokuspokus wertete. Das Thema galt als irrational, analytisch unzugänglich, esoterisch oder bestenfalls exotisch. Noch vor wenigen Jahrzehnten hätte man als Tranceforscher seinen Ruf als seriöser Wissenschaftler riskiert. Mittlerweile hat sich die Einschätzung grundlegend gewandelt. Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation bescheinigte den ethnomedizinischen Trancetechniken bei psychosomatischen Erkrankungen einen beinahe ebenso großen Heilungserfolg wie der modernen Schulmedizin.

Tatsächlich stellt heute eine weithin bekannte Trancetechnik - die Hypnose - eine Standardmethode vieler Psychotherapeuten dar. Befreit vom Ruch des Okkulten und dem Image als Jahrmarktsattraktion lassen sich mit ihr Behandlungsforschritte häufig wesentlich schneller erzielen als mit Methoden der klassischen Psychoanalyse. Auch manche Zahnärzte nutzen Hypnose, um Allergiker und Angstpatienten ohne Betäubungsmittel zu behandeln. Denn im Zustand tiefer Trance lassen sich selbst starke Schmerzen gelassen ertragen.

So unterschiedlich diese Methoden auch sind, sie führen zu ganz ähnlichen Wahrnehmungen und Effekten auf den Körper, die je nach Tiefe der Versenkung unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Fast immer ist eine Trance-Erfahrung mit einer tiefen Entspannung, einem Gefühl des Sich-gehen-Lassens verbunden. Das Denken verändert sich, wird gefühlsbetonter. Häufig tritt ein bestimmter Wahrnehmungsaspekt in den Vordergrund, während alle anderen ausgeblendet werden. "Beim autogenen Training", erläutert Dieter Vaitl, "kann beispielsweise die bloße Konzentration auf eine Hand dazu führen, dass der Eindruck entsteht, als würde die Hand im Verhältnis zum Körper wachsen oder von ihm abgetrennt sein."

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